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Hope Is A Lie: Hope Is A Lie (Review)
Artist: | Hope Is A Lie |
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Album: | Hope Is A Lie |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Doom- und Post-Metal |
|
Label: | Inverse Records | |
Spieldauer: | 50:37 | |
Erschienen: | 13.12.2024 | |
Website: | [Link] |
Geht’s noch hoffnungsloser?
HOPE IS A LIE liefern bereits mit ihrem Bandnamen ein eindeutiges Statement und erklären das Leben an sich wie nebenbei zur Farce. Dass die Musik ihres gleichnamigen Debütalbums dementsprechend wenig Sonnenschein zu bieten hat, überrascht also kaum.
Abgesehen von den pessimistischen Texten lässt aber auch die Musik dieser Finnen kaum Frühlingsgefühle aufkommen. Denn mit tragischem Breitwand-Doom-Metal, inklusive mancher Industrial-Referenz, lassen sich schwerlich Sonnenblumen aus der Wiese locken.
Dabei setzt die Band auf emotionales sowie textliches Storytelling, das einem inneren Wirbelsturm gleicht. Wobei der Strudel konstant ins eigene Ende führt. Beispiele? Die emotional eindringliche Schmerzbewältigung „Into The Flames“, die den eigenen Tod für einen geliebten Menschen thematisiert, oder auch das AMBER SHADOWS-Feature „Suits“, das wie eine Kreuzung aus MINISTRY in ihren destruktivsten Momenten und einer Doom-Metal-Band mit der Attitüde von LIFELOVER klingt.
Wirklich getanzt werden darf im Anschluss zwar nicht, aber mit „Dance“ kehrt eine gewisse Ruhe ein. Ein Piano und sanfte Streicher begleiten die sonore Stimme, die vom Delirium und Halluzinationen singt, ehe sich zu einem wehklagenden Gitarrenton die Schlagzeugwalze Bahn bricht und klassischen Doom-Death a la MY DYING BRIDE auf den Plan ruft.
Diese Referenz findet sich auch in „Shadows“ wieder, das u.a. Themen wie Todessehnsucht aufgreift und dementsprechend tief schürft. Die Gitarrenmotive bringen aber auch eine fast lichte, helle Melodik mit, was vielleicht sogar eine Referenz an zaghaft aufkeimende Hoffnung sein könnte.
Stellt sich aber trotzdem die Frage, worauf hoffen, wenn selbige doch von Beginn an zur Lüge verklärt wird?
„Into The Flames“ und „Rot“ liefern die finale Antwort mit marterndem Schmerz, der sich von dräuender Schwere, monoton-stoischen Grooves und Riffs immer tiefer in Gefühlen wie Selbstaufgabe und Lebensverdruss hineinsteigert. Die tiefen Growls klingen geisterhaft wie die Schreie jener Hoffnungslosen, die sich selbst bereits aufgegeben und erkannt haben, dass das Ende letztlich doch nicht die erwünschte Erlösung bringt.
Dementsprechend marternd aber auch martialisch wirkt der schleppende Abschluss, der Todesdoom in Reinform präsentiert, während die Stimme bis zum finalen Flüstern gespenstisch tief gurgelt und röchelt.
FAZIT: HOPE IS A LIE werden ihrem Bandnamen gerecht und liefern mit ihrem gleichnamigen Debütalbum einen beklemmenden Brocken düsterer Musik ab, der sich wie ein schwelendes Feuer langsam, aber beständig durch das Herz des Hörers brennt. Zwar ist der komplette Lebensverdruss am Ende doch nicht das erklärte bzw. erreichte Ziel der Band, aber die emotionale Schwere, die thematische Trübsal, die diese Finnen hier auffahren, hat doch etwas von einem vertonten emotionalen Kollaps.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Pure
- End Of Days
- Suits (ft. Amber Shadows)
- Dance
- Shadow
- Into The Flames
- Rot
- Bass - Lasse Girs
- Gesang - Lasse Girs, Markus Alavire
- Gitarre - Lasse Girs, Markus Alavire
- Keys - Lasse Girs, Markus Alavire
- Schlagzeug - Tuomo Heiti
- Hope Is A Lie (2024) - 12/15 Punkten
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