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Artturi Rönkä / Daniel Sommer / Thommy Andersson: Lost Threads (Review)
Artist: | Artturi Rönkä / Daniel Sommer / Thommy Andersson |
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Album: | Lost Threads |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Trio Jazz |
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Label: | April Records | |
Spieldauer: | 35:44 | |
Erschienen: | 21.03.2025 | |
Website: | [Link] |
„Lost Threads“ ist der dritte Teil von Daniel Sommers „Nordic Trilogy“, die er mit unterschiedlichen Musikern aufgenommen hat. Diesmal live in einem Studio in Helsinki, ohne Edits und nachträglich eingebaute Overdubs. Im Gegensatz zum Vorgänger „Sounds & Sequences“ fallen diesmal die ambienten, elektronischen Momente weg, das aktuelle Album ist ein akustisches Triowerk.
Gleich geblieben ist die ruhige, beseelte Stimmung, in der Rönkä, Sommer und Andersson mit großer Ruhe und Können musizieren. Die „Lost Threads“ verzichten auf Eskapaden und Schnörkel, jeder Ton sitzt und hat Gewicht, die Stille zwischen den Tönen ebenfalls. Das klingt intim und besitzt eine spontane Unmittelbarkeit, die ihre Hörerschaft gefangen nimmt. Klanglich ist das Album ebenfalls ein Genuss, vereint Nähe und Offenheit.
Daniel Sommer streichelt sein Schlagzeug und setzt vor allem Besen und Becken äußerst pointiert ein. Das wirkt besonders eindringlich, wenn er in bloßer Zwiesprache mit Bassist Thommy Andersson agiert. Gibt aber auch Artturi Rönkä Raum, am Piano zu glänzen. Und das ohne jede Verstiegenheit oder technische Mätzchen, die drei Musiker besitzen jene charmante Selbstsicherheit, zu wissen, was sie können, es aber nicht jederzeit unter Beweis stellen zu müssen. Alle Drei sind meisterlich im Praktizieren des „Weniger ist mehr“-Modus'.
Die meisten Tracks sind elegisch, kreisen um melodisch ansprechende Ideen, besitzen Improvisationscharakter, referieren aber auch gekonnt Richtung skandinavischen Folk und Klassik. Kleine Experimente und harschere Sequenzen werden bruchlos eingebunden und bewahren die nachdenkliche, kunstvoll kontemplative Atmosphäre über die gesamte Laufzeit.
FAZIT: Die „Lost Threads“, der abschließende Part der „Nordic Trilogy“, zeigt Daniel Sommer mit seinen Mitstreitern Artturi Rönkä und Thommy Andersson als eingeschworenes Team, dessen Zusammenspiel traumwandlerisch scheint und von exquisiten, pointierten Soli gekrönt wird. Entschleunigter Jazz (mit gelegentlichen Aufwallungen) vom feinsten, der dank des antreibenden Spiels der Musiker zu keiner Zeit in Gefahr gerät, als Einschlafhilfe zu enden.
PS: Das einzige, was man dem Album vorwerfen könnte, ist seine sehr überschaubare Spielzeit von knapp sechsunddreißig Minuten. Aber wie üblich gilt: Besser kurz, knackig und ergötzlich, als ausufernd und langweilig.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Skärgårdsklubben at 6 AM
- Silent Steps
- Coffee and Grapefruit
- Meditation
- Beneath the Waves
- Lost Threads
- Den ensommes dans
- Forgotten Song
- Un canope englouti
- Bass - Thommy Andersson
- Keys - Artturi Rönkä
- Schlagzeug - Daniel Sommer
- Lost Threads (2025) - 12/15 Punkten
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