Knapp zehn Monate nach dem vorzüglichen „Deliria“ erscheint mit „Professione Reporter“ ein neues Album des „italienischen Dänen“ ALEX PUDDU. Als physische Veröffentlichung wird es nur die Variante auf Vinyl geben. Puddu macht da weiter, wo „Deliria“ aufhörte.
Inhaltlich ist „Professione Reporter“ eine Art Konzeptwerk, das dem Weg eines Fotografen hin zum Gigolo folgt, dabei durch die Welt der Schönen, Reichen und Dekadenten flaniert. Keine Aufstiegsgeschichte, eher das Gegenteil davon.

Smarter Disco-Funk mit pumpendem Bass, geschmeidigen Keyboards und passendem Gesang. Erinnert mitunter an eine loungige DAFT PUNK-Version. Die Musik gleitet agil dahin, an allen Ecken hauchen und jauchzen Chöre, die Rhythmen sind gelenkig und die Melodien anschmiegsam, ohne zu derbe im Zuckertopf zu wühlen. Lediglich in den Tempi hätte es etwas mehr Abwechslung geben dürfen. Aber das stört nicht großartig, dazu ist das gesamte musikalische Geschehen zu elegant und mit Höhepunkten versehen, als dass es nerven würde.

Es gibt dezente Jazz-Anleihen, Fernweh und Liebesschmerz, mit dem transluziden „Marrakech“ zudem eine wunderbare Hommage an die marokkanische „Ocker“stadt. ALEX PUDDU beweist einmal mehr Stil und Verve, die Gitarren sind funky, neben fließenden Sounds sorgen elektrisches und akustisches Piano für wohliges Vergnügen, während der Tanzboden gepflegt erobert wird.

Das FAZIT kann man unverändert vom Vorgänger übernehmen: „Alex Puddu bringt die Italo-Disco gekonnt in die Gegenwart. „Professione Reporter“ groovt, hat Charme und ist partytauglich“. Sehr schön ist auch die Titelhommage an Michelangelo Antonionis Film mit Jack Nicholson und Maria Schneider. Der mit einer der unspektakulärsten spektakulären Kamerafahrten der Filmgeschichte endet. Derart elegant, fließend und Mauern oder Gitterstäbe ignorierend, kommt auch dieses Album daher. Stayin‘ Alive in Funkytown.