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Gösta Berlings Saga: Forever Now (Review)
Artist: | Gösta Berlings Saga |
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Album: | Forever Now |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Rock, Instrumental |
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Label: | Pelagic Records | |
Spieldauer: | 43:33 | |
Erschienen: | 06.06.2025 | |
Website: | [Link] |
„Für immer und ewig. In der Zeit entdecken wir den Klang. Und diesen bringen wir in den Einklang mit dem Gleichgewicht des Lichts.“ (Einziger Satz, der im Inneren des Digipaks von „Forever Now“ von GÖSTA BERLINGS SAGA zu lesen ist!)
Wieder feinstes instrumentales Prog-Futter aus Schweden!
Wenn GÖSTA BERLINGS SAGA seinen musikalischen Geschichtenreigen eröffnet, dann wird es immer spannend. Auf jeden Fall für all diejenigen, denen der klassische Progressive Rock von A wie ÅNGLAGARD über K wie KING CRIMSON bis Y wie YES am Herzen liegt. Doch nicht nur das. Dieser schwedische Prog-Vierer bleibt zwar durchgängig deutlich in den 70er-Jahren verankert, schafft es aber, seine eigenen Werke zur ganz großen persönlichen Prog-Kunst zu erheben, deren atmosphärische Strömungen und Einflüsse sofort gefangennehmen.
Seit bereits 25 Jahren entziehen sich GÖSTA BERLINGS SAGA, die sich nach dem gleichnamigen Roman von Selma Lagerlöf benannten, nunmehr allen typischen Einordnungsversuchen und klingen einfach so, als würden sie aus der goldenen Prog-Vergangenheit – ganz ohne Sänger oder übertriebenes Brimborium – auftauchen und den Hörern einfach an ihren Instrumenten beweisen, wo genau die Faszination dessen liegt, was man für sich oder als Kritiker so fein als Retro-Prog einzuordnen versucht, wenn man einfach nicht mehr so richtig weiter weiß.
Und dafür lassen sie sich viel Zeit, warten nicht etwa mit unvollkommenen Schnellschüssen auf, sodass „Forever Now“ erst ihr siebtes Album ist.
Mitunter lässt man als Kritiker ja oft die übertrieben klingenden Promo-Schreiben der Labels oder Bands linksliegen, da diese einfach zu sehr vor selbstbeweihräuchernden Huldigungen überfrachtet sind, die dann oft schon im Vorfeld Erwartungen wecken, welche die Band auf dem Silberling oder dem Vinyl einfach nicht erfüllt. Im Falle von GÖSTA BERLINGS SAGA sieht das anders aus, sodass man ruhigen Gewissens dieser Aussage vollumfassend zustimmen kann: „Furchtlos experimentell, köstlich respektlos und seit 25 Jahren der Kategorisierung trotzend - GÖSTA BERLINGS SAGA aus Stockholm präsentieren ihr mit Spannung erwartetes siebtes Studioalbum 'Forever Now' […] Das Werk besteht aus zehn Tracks voller handgemachtem Chaos und trägt die ganze Brillanz von 25 Jahren respektloser Innovation in sich“.
Innovativ ist besonders das Verflechten von klassischen Prog-Strukturen zu instrumentalen Eigengewächsen, die noch dazu im typischen 70er-Sound daherkommen. Hinzu kommt die cineastische Wirkung der einzelnen Stücke, die wie in einem guten Film oder auch Roman Spannung aufbauen und diese nach und nach zum Höhepunkt führen, wobei sie dem Hörer jede Menge Freiräume für sein eigenes Kopfkino lassen, das zum Ende hin ganz fragil und zerbrechlich mit einer akustischen Gitarre auf „Make Of Your Heart A Stone“ zum melodramatischen Schluss erhoben wird – und die traurige Aussage, dass es wohl besser ist, unser Herz zu Stein werden zu lassen, bedrückt. Ein faszinierendes wie bedrückendes Stück gleichermaßen, das einem genau die Definition, welche man hinter dem Begriff 'beeindruckender Prog-Klang' ausdrückt, zementiert, um dann mit „Ceremonial“ wie eine Konglomerat aus PROCOL HARUM und MAGMA zu enden.
Instrumentaler Progressive Rock in Retro-Reinkultur sowie mit einer schwedischen Eigenständigkeit vorgetragen, dass es einem bei so viel Klangzauberei gerne auch mal schwindelig werden darf.
FAZIT: „Forever Now“ gehört einfach in jede gut sortierte Prog-Platten-Sammlung, in der die alten Helden schon lange einen festen Platz haben. Darum GÖSTA BERLINGS SAGA mit diesem instrumentalen Prog-Album als 'neue Helden' direkt daneben stellen, selbst wenn die nach einem Vierteljahrhundert progressiver Daseinsberechtigung im Grunde ebenfalls längst zum alten Eisen zählen, die ihre Kunstwerke aber immer noch in bester Manier neu zu schmieden wissen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Full Release
- Through The Arches
- Arrangements
- Forever Now
- The Sprig And The Birch
- Fragment II
- Ascension
- Dog Years
- Make Of Your Heart A Stone
- Ceremonial
- Bass - Gabriel Tapper
- Gitarre - Rasmus Booberg
- Keys - David Lundberg
- Schlagzeug - Alexander Skepp
- Sonstige - Jesper Skarin (Percussion)
- Tid Är Ljud (2006) - 12/15 Punkten
- Sersophane (2016) - 11/15 Punkten
- Et Ex (2018) - 13/15 Punkten
- Konkret Musik (2020) - 12/15 Punkten
- Forever Now (2025) - 13/15 Punkten
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