Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Brigan: Luna, Cera & Vino (Review)

Artist:

Brigan

Brigan: Luna, Cera & Vino
Album:

Luna, Cera & Vino

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Weltmusik, Electronics, Art- und Jazz-Pop, Traditional trifft auf Moderne

Label: Liburia Records
Spieldauer: 35:26
Erschienen: 23.05.2025
Website: [Link]

Für alle, die weltmusikalisch einfallsreiche Musik lieben, welche besonders in das 'Real World'- Studio eines PETER GABRIELs passt und in der Traditionelles auf Modernes, Akustisches auf Elektronisches sowie muttersprachlicher Gesang (in diesem Falle Italienisch) - auch Sprechgesang - auf Verfremdungseffekte trifft und natürlich jede Menge regionale Instrumente sich gegen mitunter bombastische Keyboards erheben, der sollte unbedingt BRIGAN für sich entdecken!

Beispielsweise beschäftigten sich BRIGAN vor zehn Jahren noch mit der Erforschung und dem Studium des traditionellen Repertoires eines Großteils des keltischen Raums und wurden durch die Veröffentlichung des dritten Albums „Transumanza Sonora“ im Jahr 2014 mit gerechtfertigtem Lob überschüttet. Dann gewannen sie den internationalen Folk-Wettbewerb „Universo Folk“ im spanischen Oviedo und traten dabei auch mit historischen Bands wie der 1972 gegründeten bretonischen Band GWENDAL auf.


BRIGAN, die 2009 ins Leben gerufen wurden, vereint hochbegabte Musiker und zugleich Multiinstrumentalisten aus Süditalien, die ihre ländlichen Wurzeln kombiniert mit weltübergreifender moderner Musik – von elektronisch bis rockig und mit dem einen oder anderen Jazz-Gedanken sowie vielen Naturaufnahmen (Field Recordings) versehen – zu einem ganz speziellen, berauschenden Musik-Mix vereint und hierbei ausgiebig mit gesungenen und gesprochenen Texten verbindet.
Daher beginnt das Album gleich mit Solo-Gesang, auf den Bass-Bombast und Dudelsack treffen. So nimmt einen „Luna, Cera & Vino“ bereits nach dem ersten Song „Si me perdo (feat. Nikos Angousis)“ gefangen. Diese Qualität und Kombination verfolgt einen in den viel zu kurz geratenen 35 Minuten von Anfang bis zum Ende, das dann in einer überraschend auftauchenden gesprochenen Passage seinen finalen Abgang erreicht.


Wer sich nun nach Vergleichsgrößen für BRIGAN sehnt, der hat ein Problem. Denn BRIGAN klingen tatsächlich einzigartig. Vielleicht ein wenig wie ALAN STIVELL und FABRIZIO DE ANDRÉ oder die männliche Ausführung von ANNE CLARKE und LAURIE ANDERSON – zumindest was die atmosphärischen Klangwelten als Kombination aus Electronics, Field Recordings und Weltmusik betrifft. Ein so faszinierendes Album wie LAURIE ANDERSONs „Big Science“ oder „Mr. Heartbreak“, bei dem ja auch PETER GABRIEL mitsingt, ruft einem die Musik hinter „Luna, Cera & Vino“ durchaus in Erinnerung.


FAZIT: Schöne Erinnerungen! Schöne Musik! BRIGAN ist mit „Luna, Cera & Vino“ ein Album gelungen, welches genau das widersprechend bestätigt, was heutzutage noch immer mit ungerechtfertigten Vorurteilen belastet ist: Weltmusik ist mehr als das Schwelgen in (überholten) Traditionen, sondern für großartige Bands wie BRIGAN aus Süditalien ein Ansporn, Tradiertes mit Modernem in Einklang zu bringen und dabei etwas Neues zu schaffen, das eigentlich heutzutage längst fester Bestandteil in jeder halbwegs (welt)offenen Radiolandschaft sein sollte... Ist es leider nicht, weil die überall so heiß angepriesene Vielfalt in den Sendern, die zwar permanent darüber lavieren, einfach bei der Auswahl der Musiklisten während der besten Stoßzeiten nicht stattfindet.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 95x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Si me perdo (feat. Nikos Angousis)
  • Ramo Verde
  • Agata
  • Frate 'nfame
  • Vatte 'o cannule (feat. Efrén López Sanz)
  • Dint' a terra 'nfosa
  • Sale
  • Povero figlio mio
  • 'Mbriaco e stelle

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Was kommt aus dem Wasserhahn?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!