Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Ÿdeg: Elme (Review)

Artist:

Ÿdeg

Ÿdeg: Elme
Album:

Elme

Medium: Download/Vinyl-EP
Stil:

Post-Hardcore, Post-Punk

Label: It’s Eleven Records
Spieldauer: 17:04
Erschienen: 23.03.2025
Website: [Link]

Sachsen und Ungarn eint offenbar der Frust über fehlgeschlagene Demokratien (failed democracies), wie es ŸDEG nach eigener Aussage kundtun. Die Verbindung zu Ungarn wird nicht nur im Bandnamen deutlich, sondern auch in den Texten, bei denen der Nicht-Ungar nur Bahnhof versteht.

Für das vermittelte Gefühl der Musik, ist diese Sprachbarriere aber unerheblich. Denn die Wut und die Verzweiflung, die offenbar in den Musikern brodelt, wird in allen Stücken deutlich. Dabei bewegen sich die Songs stilistisch irgendwo zwischen Post-Punk und Post-Hardcore und leben in erster Linie von ihrer unmittelbaren Stimmung.


„Bajok“ etwa wütet, trotz eines verzweifelten Untertons, recht ungeniert durch die Botanik, während sich z.B. der Opener „+36“ als nervös aufreibender Melancholiker präsentiert. Dabei zeichnet sich die Musik stets durch eine treibende Energie aus, die vom präsenten Bass in allen Songs angenehm voll und warm klingend untermauert wird.

Mit etwas mehr Dreck unter den Fingernägeln schrammelt „Ui“ drauflos und präsentiert einige Dissonanzen im Gitarrenbereich, die aber doch kaum schräg oder angestrengt klingen. Stattdessen führen sie emotional auf den erwähnten Wüterich „Bajok“ hin, ehe das knappe „Senkit sem“ Trostlosigkeit ausstrahlt.


Ähnlich verhält es sich mit „Dicsö múltból“, das aber durch eine gewisse Leichtigkeit im Gitarrenbereich besticht, wodurch sich ein interessanter Kontrast zum scheinbar wirr gesprochenen Text ergibt. Denn die raue Stimme scheint sich in Verzweiflung zu suhlen, was auch vom beständig warmen, fast tanzbaren Basspart kontrastiert wird.
„M5“ reizt im Anschluss manche Noise-Referenz weiter aus, das Singsprech nimmt zu, während der Refrain Fahrt aufnimmt und wie für Live-Eskalationen gemacht zu sein scheint.
„Középszerü szar“ groovt zu guter Letzt wieder etwas wärmer, die Noise-Referenzen rücken in den Hintergrund und machen Platz für einen Funken Hoffnung. Zumindest scheint der Gitarrenton wieder mehr in Richtung Aufbruch zu tendieren, was auch von der brodelnden Energie des Grooves unterstützt wird.


FAZIT: Mit etwas mehr als einer Viertelstunde Spielzeit agieren ŸDEG auf „Elme“ von sämtlichem Ballast befreit und begreifen Musik als emotionale Katharsis. Zwischen Hardcore-Punk und Post-Rock geht diese Ungarn/Sachsen-Connection dabei höchst eigenwillig ans Werk, vergisst aber weder den Reiz von Melodien, noch den Trotz des Punk- bzw. Hardcore-Genres. Womit sich diese EP als spannendes Kurzwerk zwischen den genannten Subgenres darstellt.

Dominik Maier (Info) (Review 90x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • +36
  • Ui
  • Bajok
  • Senkit sem
  • Dicsö múltból
  • M5
  • Középszerü szar

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Elme (2025) - 11/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wieviele Tage hat eine Woche?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!