Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Broodmen: Liminality (Review)

Artist:

Broodmen

Broodmen: Liminality
Album:

Liminality

Medium: CD/Download
Stil:

Jazz, Rock, Weltmusik mit Akkordeon

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 48:25
Erschienen: 21.03.2025
Website: [Link]

Laut Wikipedia beschreibt Liminalität „einen Schwellenzustand, in dem sich Individuen oder Gruppen befinden, nachdem sie sich rituell von der herrschenden Sozialordnung gelöst haben“. Kann sein, dass man automatisch in diesem Zustand landet, wenn Gitarre, Drums und Akkordeon sich gemeinsam austoben oder gekonnt in Melancholie schwelgen.


Liminality“, aufgenommen in einer einzigen Live-Session, besitzt die spontane Improvisationsfreude des Jazz, den Flair globaler Beats sowie Lust und Vermögen in den weitläufigen Gefilden des Rock’n’Roll zu wildern. „Still standing“ besitzt gar leichten Italo-Western-Charme. Die BROODMEN haben keine Scheu harscher zuzulangen, gleich beim Opener treibt die Gitarre den Song voran und setzt Akzente, die vor leichten Schräglagen nicht bange sind. Das flexible rhythmische Spiel Zoltán Simons an den Drums trägt sowohl deftigere Attacken („Through the woods“ ist eine verwegene, wilde Hatz. Beste Kopfnicker-Musik) wie es besinnliche Passagen zurückhaltend stützt.


Überzeugend auch der Einsatz des Akkordeons. Selbst Verächter der Quetschkommode könnten zu Verehren werden, denn Lazar Vozkov lässt das Instrument swingen und rocken. In elegischen Momenten klingt es fast wie ein Harmonium und sorgt für pastorale Atmosphäre. Das hat nichts mit dem Schunkelmonster geistloser Schlager- und Volksbelustigungstiraden zu tun.

Was das Trio gerade in den balladesken Stücken wie „Lament“ oder der David Lynch/Angelo Badalamenti-Hommage „Badalamenti Gore“ leistet, ist sinnliche, mitreißende Kunst, die nicht nur an die Genannten sondern auch an Bands wie THE CURE gemahnt. Die BROODMEN können das. Mit Leichtigkeit.


FAZIT: „Liminality“ ist ein beweglicher und bewegender Diskurs in Sachen Jazz, Weltmusik, Chanson, Blues und (Post-)Rock. Die BROODMEN lassen es krachen und agieren feinfühlig bei den zahlreichen bedächtigen Passagen. Wechselt auch mal bruchlos im gleichen Stück („I can’t stand the heat“). Traumhafte Musik mit Akkordeon, wärmstens sogar Menschen anempfohlen die dieses Instrument eher garstig finden.


Jochen König (Info) (Review 308x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Homeland
  • State of things
  • Amsterdam
  • Lament
  • Can’t stand the heat
  • Badalamenti Gore
  • Through the woods
  • Still standing
  • Rumenka blues
  • Everything’s going to be alright

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Wobei handelt es sich nicht um ein Getränk: Kaffee, Tee, Bier, Schnitzel

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!